Buntes Bentheimer Landschwein

Sus scrofa forma domestica

Das Bunte Bentheimer Landschwein ist eine sehr umgängliche Nutztierrasse. Sie sind ziemlich anspruchslose Tiere, jedoch mit viel Nachwuchs. Die Schweinerasse ist sehr robust und stressresistent. Auch ihr Aussehen ist auffallend. Ihr weißgrauer Körper ist übersäht mit großen, schwarzen Flecken.

Steckbrief

Lebensraum
Bauernhof
Größe
Schulterhöhe 70 bis 75 cm
Gewicht
180 bis 250 kg
Fressfeinde
-
Nahrung
Allesfresser (u.a. Samen, Knollen, Eier, Früchte)
Tragzeit
112 bis 114 Tage
Max. Alter
bis zu 12 Jahre

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Die ersten Bentheimer Schweine wurden um die Mitte des 19. Jahrhunderts gezüchtet. In dieser Zeit wurde die Schweinezucht den Bäuerinnen überlassen und diesen gefiel die markante Musterung der Rasse. Die meisten der damals vorherrschenden Schweinerassen waren simpel und weiß. Das Bunte Bentheimer Schwein hob sich außerdem durch Fruchtbarkeit, Genügsamkeit, Stressresistenz und Anspruchslosigkeit hervor und wurde zu einer beliebten Rasse.

Hitzewelle

Schweine können sich nicht wie wir Menschen durch Schwitzen abkühlen. Sie besitzen keine Schweißdrüsen in der Haut und sind daher gefährdet, einen Hitzschlag zu erleiden. Als Abkühlung legen sie sich in Suhlen oder wälzen sich in feuchter Erde. Sie schlafen auch gerne in solchen Schlammpfützen und der Schlamm ist wichtig für die Hautpflege. An heißen Sommertagen freuen sich unsere Schweine über eine kühle Dusche durch unsere Tierpfleger. Dafür wird einfach ein Gartenschlauch angestellt.

Dumm und dreckig ?

Schweine sind alles andere als dumm und dreckig. Wenn sie genügend Auslauf haben, setzen sie nur in einer Ecke Kot ab, damit der Rest sauber bleibt. Das Suhlen im Schlamm gehört zu ihren natürlichen Verhaltensweisen und schützt sie zum Beispiel auch gegen Sonnenbrand. Zudem sind Schweine nicht dumm und konnten dies in vielen Studien nachweisen, indem die Tiere verschiedenste Aufgaben lösen mussten und als Ergebnis als intelligent eingestuft wurden.

Zu viel Fett

Das Bentheimer Landschwein besitzt, wie viele andere alte Haustierrassen, einen hohen Fettanteil im Fleisch. Durch Kreuzungen züchtete man früher mühsam die Tiere besonders groß, mit viel Fleisch und Fett. In den 60er und 70er Jahren änderte sich der Trend der Züchtung. Die Menschen wollten lieber fettarmes Fleisch. Somit wurde auch das Bentheimer Landschwein nur noch von wenigen Züchtern gehalten. Trotz ihrer hohen Anzahl an natürlichen Nachkommen, wurde die Schweinerasse wirtschaftlich gesehen immer unbedeutsamer.

Stark gefährdet

Seit 1997 wird das Bentheimer Landschwein auf der Roten Liste der GEH (Gesellschaft zum Erhalt alter und gefährdeter Haustierrassen) gelistet. Derzeit wird diese Schweinerasse als "stark gefährdet" eingestuft (Stand: 2021). Die Zahl der Züchter steigt seit 2010 wieder an, so dass aktuell rund 130 Eber und 550 Sauen im Herdbuch aufgeführt sind. Ein Grund dafür sind die Konsumenten selbst, die das schmackhafte Fleisch der Tiere wieder schätzen gelernt haben. Getreu dem Motto der GEH "Erhalten durch Aufessen"!
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