Berberlöwe

Panthera leo leo

Berberlöwen gehören zu einer Unterart des Löwen, nämlich zum Nördlichen Löwen. Sie sind besonders groß, Männchen werden bis zu 2,8 m lang und bis zu 290 kg schwer! Leider sind Berberlöwen in ihrer ursprünglichen Heimat im Norden Afrikas bereits ausgestorben. Sie leben heute nur noch in einigen wenigen Zoos. Kennzeichnend für die Berberlöwen ist die Mähne der Männchen: Sie erstreckt sich über die Schultern bis zum Bauch und ist meist sehr dunkel gefärbt. Berberlöwen-Weibchen bevorzugen die Männchen mit der imposantesten Mähne!

Steckbrief

Lebensraum
früher: Savannen Nordafrikas
Größe
120 cm Schulterhöhe und bis zu 280 cm lang
Gewicht
Männchen bis zu 290 kg, Weibchen bis zu 180 kg
Fressfeinde
Wilderer, Hyänen und andere Löwen
Nahrung
Huftiere wie z.B. Zebras und Antilopen
Tragzeit
100 bis 116 Tage
Max. Alter
16 bis 18 Jahre

Rudeltiere

Wie alle Löwen lebt auch der Berberlöwe in Rudeln - jedoch in kleineren Rudeln als zum Beispiel der Südliche Löwe. Die Berberlöwen-Männchen leben oft nur mit ein bis zwei Weibchen sowie mit deren Nachkommen zusammen. Um Rudelmitglieder zu erkennen, reiben Löwen ihre Köpfe aneinander. Mit den am Kopf sitzenden Duftdrüsen übertragen sie ihren ganz persönlichen Geruch auf andere Rudelmitglieder. So entsteht ein individueller Geruch, an dem sich alle Löwen des gleichen Rudels wiedererkennen. Jeder fremde Löwe wird ebenfalls sofort erkannt - er riecht anders. Die Weibchen eines Rudels sind oft miteinander verwandt. Junge Männchen streifen in kleinen Gruppen umher, bis sie ein Rudel übernehmen können.

Kein Schmusekater

Anders als die Hauskatze zählt der Löwe zu den Großkatzen und gehört wohl kaum in ein Wohnzimmer. Dennoch haben sie viele Gemeinsamkeiten. Mit ihren Schnurrhaaren können sie schon kleinste Bewegungen wahrnehmen und ihre Katzenaugen helfen ihnen auch in der Dunkelheit ihre Beute zu erlegen. Dies ermöglicht das sogannte Tapetum lucidum, eine besondere Schicht im Auge, die das einfallende Licht reflektiert und der Katze erlaubt auch bei wenig Licht scharf zu sehen. Auch bei der Fellpflege gleichen sich Hauskatze und Löwe. Beide haben eine sehr raue Zungenoberfläche, mit der sie loses Fell, Schmutz und Parasiten aus ihrem Fell "heraus bürsten" können. Hauskatzen sind allerdings reinlicher als wilde Löwen - und weniger gefährlich.

Familienbande

Da alle Löwenjungen im Rudel zeitgleich geboren werden, ist die Mutter schnell überfordet mit einer so quirligen Rasselbande. Eine Löwin bringt im Schnitt 2-4 Junge zur Welt. Daher helfen ihr alle anderen Weibchen eines Rudels, indem auch sie den jungen Löwen ermöglichen von ihrer Milch zu trinken - egal ob es ihr eigenes Jungtier oder das einer anderen Löwin ist. Zudem jagen alle Weibchen eines Rudels gemeinsam und teilen sich die Beute, nachdem das Männchen sich sattgefressen hat. Die Männchen lassen sich sozusagen das Essen liefern, dafür verteidigen sie aber das Revier und ihr Rudel gegen andere Löwen und Gefahren wie Hyänen und Leoparden.

Gefährdete Löwen

Ursprünglich waren Löwen in fast ganz Afrika verbreitet, sowie in Teilen Vorderasiens und Indien. Heute leben in Vorderasien und Nordafrika keine wilden Löwen mehr und auch in Indien sind nur noch wenig Exemplare bekannt. Sie leben jetzt meist zurückgezogen in Schutzgebieten und wären ohne die Hilfe des Menschen vielleicht schon viel weiter zurückgedrängt als bisher. Schätzungen zufolge gibt es nur noch rund 16.000 bis 30.000 wilde Löwen. Somit sind alle Löwen bedroht! Hoffen wir, dass ihnen das Schicksal der Berberlöwen erspart bleibt...

Erhaltungszucht

Die letzten wilden Berberlöwen lebten zurückgezogen im Atlasgebirge im Nord-Westen Afrikas. Hier versuchten sie, der intensiven Bejagung durch den Menschen zu entgehen. Dennoch starb der letzte Berberlöwe in der Wildbahn 1942 durch einen Wilderer. Gerade wegen seiner prächtigen Mähne und seiner Größe war der Berberlöwe eine beliebte Trophäe bei Großwildjägern. Der Erlebnis-Zoo Hannover beherbergt als einer von wenigen Zoos mit die letzten Berberlöwen auf diesem Planeten. Die letzten Berberlöwen Mehr zur Erhaltung im Erlebnis-Zoo
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