Schwarzschwanz-Präriehund

Cynomys ludovicianus

Präriehunde sehen aus wie kleine Murmeltiere, pfeifen aber nicht wie diese, sondern bellen Hunde-ähnlich, wenn Gefahr droht. Daher auch der Name Präriehund. Hören die Familienmitglieder diesen Warnlaut, verschwinden sie blitzschnell unter der Erde.

Steckbrief

Lebensraum
Nordamerikanische Prärie
Größe
28 bis 35 cm Körperhöhe
Gewicht
900 bis 1400 g
Fressfeinde
Greifvögel, Raubtiere, Schlangen
Nahrung
Gräser, Heu, Obst, Gemüse, Würmer, Schnecken, Insekten
Tragzeit
33 bis 37 Tage
Max. Alter
bis 8 Jahre in menschlicher Obhut

Höhle mit Aussichtsturm

Präriehunde leben mit zahlreichen Familien in großen Kolonien, die auch Dörfer genannt werden. Ihre Wohnungen graben sie sich tief in die Erde. Den Haupteingang umgibt ein hoher Erdwall, der als Aussichtsturm genutzt wird. Von hier aus können die kleinen Hörnchen das umliegende Gebiet überblicken und herannahende Feinde früh erkennen. Bei starkem Regen schützt der Wall die Wohnung außerdem vor Wassereinbrüchen.

Streit unter Freunden

Kämpfe und Balgereien sind bei den Familienmitgliedern der Kolonie an der Tagesordnung. So wird eine Rangordnung festgelegt. Ein Männchen lebt in seinem Territorium mit ein bis vier Weibchen zusammen. Die Jungen bleiben so lange in der Familie, bis sie geschlechtsreif sind, danach werden sie vom Chef vertrieben, auf dass sie eigene Sippen gründen.

Winterspeck

Bis zum Herbst haben sich die Präriehunde rund und dick gefuttert. Während der Winterruhe zehren sie von den Fettpölsterchen. Die Winterruhe der Schwarzschwanz-Präriehunde kann zwar lang andauern, wird aber des Öfteren unterbrochen. Bereits ein paar milde Tage locken die quirligen Kerlchen ins Freie, wo sie sich die Beine vertreten und kurz nach dem Rechten sehen, bevor sie sich wieder hinlegen.

Erkennungskuss

Wenn sich zwei Präriehunde treffen, beschnüffeln sie sich im Gesicht und an der Schnauze. Dieser Erkennungskuss ist nicht nur reine Höflichkeit. Die Berührung der Mundwinkel löst bei den Präriehunden eine Beißhemmung aus. Auf diese Weise gehen Freundschaftsbesuche auch wirklich freundlich vor sich.

Botschafter

Sind auch die Bestände der Schwarzschwanz-Präriehunde noch nicht unmittelbar gefährdet, so schwindet auch ihr Lebensraum, die nordamerikanische Steppe, durch intensive Landnutzung zunehmend. Der Präriehund ist ein Botschafter für die charakteristische Landschaft der Prärie und ihre teils bereits gefährdeten Bewohner.
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