Gürtelvari

Varecia variegata subcincta

Es werden drei Unterarten des Schwarzweißen Varis (Varecia variegata) beschrieben, eine davon ist der Gürtelvari. Seit Ende 2017 lebt im Erlebnis-Zoo Hannover eine Gruppe männlicher Gürtelvaris im Tropenhaus.

Steckbrief

Lebensraum
Regenwälder im östlichen Madagaskar
Größe
55 cm lang, Schwanzlänge 60 cm
Gewicht
3,5 kg
Fressfeinde
Wilderer
Nahrung
Blätter, Samen, Früchte, Nektar
Tragzeit
102 Tage
Max. Alter
bis 19 Jahre in menschlicher Obhut

Nicht einfach nur schwarzweiß!

In ihrer Heimat Madagaskar variiert die Fellfärbung der Schwarzweißen Varis je nach Verbreitungsgebiet. So lassen sich bei dieser Lemurenart insgesamt drei Unterarten unterscheiden: Die südliche Unterart hat einen weißen Rücken und nur die Schultern sind schwarz. Die mittlere Unterart wiederum hat mehr schwarzes Fell und nur noch eine große weiße, sattelförmige Fellzeichnung auf Schulterhöhe. Die nördliche Unterart hat einen schwarzen Rücken und nur die Schulterregion ist weiß. Diese Färbung erinnert an einen Gürtel, woher auch der Name für diese Unterart kommt: Gürtelvari.

Vom Aussterben bedroht

Es gibt drei Unterarten der schwarzweißen Varis mit unterschiedlichen Verbreitungsgebieten - trotzdem ist diese Lemurenart keinwegs weit verbreitet. Nur in ganz kleinen, vereinzelten Regenwaldgebieten Madagaskars leben diese interessanten Tiere. Daher stehen alle drei Unterarten sowie die gesamte Art als "Vom Aussterben bedroht" auf der Roten Liste der IUCN. Grund dafür ist der immer kleiner werdende Lebensraum und die Jagd auf die Varis.

Schaurig schön

Als die ersten Entdecker aus Europa im 16. Jahrhundert auf Madagaskar landeten, wurden sie von leuchtenden Augen und unheimlichen Geräuschen empfangen. Sie dachten, sie stünden "Lemuren" gegenüber. Damals war „Lemur“ noch nicht die Bezeichnung für die niedlichen Halbaffen, sondern aus dem alten Rom bekannt und beschrieb Geister, die ihre Angehörigen heimsuchten.
Wenn man Glück hat, kann man auch unsere tagaktiven Gürtelvaris laut schreien hören!

Junggesellen

Im Erlebnis-Zoo Hannover lebt eine Junggesellengruppe. Auch in der Natur findet man gleichgeschlechtliche Gruppen, aber auch völlig durchmischte Gruppen mit bis zu 20 Tieren. Wenn das Nahrungsangebot knapp wird, spalten sie sich in Kleingruppen von zwei bis fünf Tieren auf. Kontakt halten sie untereinander mit ihrem weit hörbaren Rufen.

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