Grant-Steppenzebra

Equus quagga boehmi

Von allen (Wild-)Pferdearten ist das Steppenzebra am weitesten verbreitet. Jedoch wird diese Art mittlerweile als "potentiell gefährdet" eingestuft, da die Bestände immer weiter abnehmen. Ein Problem sind beispielsweise Weidezäune, die den Tieren bei ihrer Wanderung den Weg versperren oder ihnen den Zugang zu Trinkwasser verhindern. Im Erlebnis-Zoo Hannover wird das Grant-Steppenzebra, eine Unterart aus Ostafrika, gehalten.

Steckbrief

Lebensraum
Grasland und Steppen Ostafrikas
Größe
120 bis 140 cm Widerristhöhe
Gewicht
175 bis 320 kg
Fressfeinde
Löwe , Leopard
Nahrung
Gräser
Tragzeit
360 bis 380 Tage
Max. Alter
bis 20 Jahre in menschlicher Obhut

Zebrastreifen

Auffälligstes Merkmal der Zebras sind natürlich die Zebrastreifen. Es gibt hierzu verschiedene Theorien, doch sicher ist, dass jedes Tier seine ganz eigene Streifenzeichnung hat. Diese dient so auch als Erkennungsmerkmal. Wird ein Zebrafohlen geboren, vertreibt die Mutter zunächst alle Mitglieder der Herde aus ihrer Nähe. Dann stellt sie sich so vor ihr Neugeborenes, dass dieses sich die Zeichnung gut einprägen kann. Etwa zwanzig Minuten später weiß das Kleine genau, welche Streifen zu seiner Mutter gehören und erkennt sie auch in der Herde immer wieder.

Verwirrung des Feindes

Ein weiterer Vorteil der schwarz-weißen Zebrastreifen ist die Tatsache, dass sie die Konturen der Zebras optisch aufbrechen. Eine Zebraherde besteht aus bis zu 15 Mitgliedern und wenn diese zusammenstehen oder gemeinsam gallopieren, ist es schwierig zu erkennen, wo ein Zebra anfängt und das andere aufhört. Fressfeinde wie Löwe oder Leopard suchen sich aber für gewöhnlich ein schwaches oder altes Tier aus, bevor sie anfangen zu jagen. Fällt die Unterscheidung schwer, ist auch diese Auswahl kaum treffbar.

Weidegesellschaft

In der freien Wildbahn sind Steppenzebras oft Teil sogenannter "Weidegesellschaften" mit anderen Pflanzenfressern. Auch im Erlebnis-Zoo teilen sich unsere Steppenzebras die Anlage mit verschiedenen Antilopen-Arten. Während diese Vergesellschaftung im Zoo hauptsächlich der Beschäftigung dient, hat sie in der freien Wildbahn einen Überlebens-Aspekt: Je mehr Augen nach Raubtieren Ausschau halten, desto besser. Besonders "beliebt" sind in Weidegesellschaften daher auch Giraffen oder Straußen, mit ihren langen Hälsen haben sie eine Art Wachturm-Funktion.

Verwandtschaft

Es gibt drei verschiedene Zebra-Arten, die alle nur in Afrika vorkommen: Bergzebra, Grevy-Zebra und Steppenzebra. Letzteres wird wiederum in sechs Unterarten unterteilt, eine davon ist das Grant-Steppenzebra. Eine andere Unterart, das Quagga, ist seit 1883 ausgestorben. Dieses ehemals in Südafrika verbreitete Zebra hatte nur an Kopf und Hals die klassischen Zebrastreifen und war ansonsten rötlich-braun. Es galt als Nahrungskonkurrenz für die Viehhaltung und wurde sowohl wegen des Fleisches als auch im Jagdsport stark bejagt. 

Harem

Steppenzebras leben in Harems, die von einem Hengst geführt werden. Versucht ein anderer dominanter Hengst die Gruppe zu übernehmen, ist dies ein beeindruckendes Schauspiel: Die beiden Hengste stellen sich auf die Hinterbeine und bearbeiten einander mit den Vorderhufen. Grant-Steppenzebras kann man auch beim sogenannten "Kampfkreiseln" beobachten. Dabei drehen sich die beiden Widersacher umeinander und versuchen, sich gegenseitig in die Beine zu beißen. Der Verlierer verlässt die Gruppe.
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